Garten-Ideen mit Kies

 

Braucht Ihr Garten ein neues 'Kleid'?

Kies* bietet interessante Gestaltungsmöglichkeiten und läßt auch die Notwenigkeit des 'Un'-kraut zupfens geringer werden. Kiesflächen gönnen dem Auge Ruhe und Entspannung. Dieses Phänomen haben zum Beispiel bereits Zen-Mönche vor langer Zeit erkannt und zu einer hohen Kultur entwickelt.

Entsprechend der Größe des Gartens können größere oder mehrere kleine Kiesflächen denkbar sein. Vorzugsweise sind es Wege, die mit Kies belegt sind. Auch verschiedene Ebenen bewirken eine besondere Atmosphäre von Spannung und Entspannung.

Bei einer ersten Besichtigung und Begehung sind gemeinsame Überlegungen und Anregungen Ausgangspunkt für eine gewünschte Veränderung. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!   

Ideen für eine Auswahl entsprechender Pflanzen und Stauden - selbstverständlich Insekten-freundlich - für ein stimmiges und harmonisches Gesamtbild, schließen sich an.

*kein Schotter!

LASSEN SIE SICH ÜBERRASCHEN!

 

...etwas mehr über Garten-Ideen und mich...

Wenn ich heutzutage Ideen zur Garten-Gestaltung anbieten möchte, muss ich schon sehr schmunzeln: Ich wurde in einem kleinen Dorf im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen geboren. Die Eltern meiner beiden Eltern hatten bis zu ihrer Flucht im ehemaligen Westpreußen und Pommern landwirtschaftliche Höfe betrieben.

Es war völlig selbstverständlich, dass in meiner Kinderzeit alles an Gemüse und Früchte aus dem eigenen Garten geerntet wurden - Kaninchen, Hühner und eine Ziege gehörten auch dazu. Es war ein etwas ärmlicher Arbeiter-Haushalt, der sich jedoch gut selbst versorgen konnte. Keiner musste Hunger leiden - es waren recht typische Verhältnisse für die damalige Zeit.
Unser großer Garten wollte jedoch auch bewirtschaftet werden, und wenn andere Kinder im Sommer schwimmen und spielen durften, mußte ich im Garten helfen und darin arbeiten :-(

Ich habe den Garten und die Arbeit darin aus tiefstem Herzen gehasst - das weiß zumindest meine Erinnerung mehr als deutlich...

Viele Wander-Jahre später in Ländern und Orten nach einem Leben und Arbeiten in großen und größten Städten ab 1985 in Schleswig-Holstein dann vor knapp vierzig Jahren heimisch geworden, bemerkte ich irgendwann ganz bewusst, was ich so alles auf dem großen Balkon meiner vorigen Stadtwohnung angepflanzt hatte. Offensichtlich begann ich also, 'Garten' zu spielen...
Diese Erkenntnis amüsierte mich anfangs sehr. Es brachte meinem Sohn und mir bereits viel Spaß, Johannis- oder Erdbeeren frisch in das morgendliche Müsli zu pflücken, oder einfach nur dort zu sitzen und sich zu entspannen. Der Balkon gedieh nach und nach zu einem Blumen-Paradies; als sich dann auch noch ein Apfelstämmchen und ein Johannisbeer-Strauch hinzu gesellten, wurde mir langsam deutlich, dass wieder 'Erde unter die Füße' kommen müsse - das Landleben rief!

Also doch 'Garten-Gene'!? Wer hätte das gedacht!

Der Sohn wurde erwachsen, ein Umzug stand an, und ich pendelte nun zwischen der Arbeitsstelle in Kiel und einem kleinen Dorf nahebei, in dem ich begann, mich außerordentlich wohl zu fühlen. Und - es gab dort eine kleine verwilderte Fläche, die ich mit viel Kraft, Zeit und auch Geld sowie großer Leidenschaft und Begeisterung ein wenig urbar machte, regelrecht 'eroberte' und seitdem pflege!
Tatsächlich war es jedoch beinahe eine Art 'illegaler' Landnahme, die ich vor mittlerweile neunzehn Jahren betrieb; gemietet waren nur die Wohnung mit der Terrasse. Die sich dazu anschließenden ca. 120 m2 bestanden aus Schotter-Untergrund, Efeu, vereinzelten Grassoden, dornigem Gestrüpp und widerspenstigen Bodendeckern. Diese Ödnis war sehr lange nicht gepflegt worden - sie sah nur traurig aus.

Es war mehr als deutlich: Dieses bedauerliche Fleckchen Erde brauchte ganz dringend ein neues 'Kleid'!

Über zwei Jahre hinweg habe ich stellenweise mit der Unterstützung des Sohnes und der hilfreichen Nachbarin gerodet, gegraben und gewühlt, einen kleinen Teich angelegt, Mengen an  Feldsteinen aus den Knicks am Rande der Felder gesammelt, zwei Rosenbögen aufgestellt, eine Trockenmauer gebaut, bienen-und insektenfreundliche Blumen, Stauden und Kräuter gepflanzt, und nach und nach eine freie Fläche und zwei Wege geschaffen und diese mit Kies belegt.

Die Ideen entstanden während ich mit den Arbeiten beschäftigt war. Geplant hatte ich allerdings, dass ich nicht das Meiste der geringen Freizeit mit dem Zupfen von 'Un'-kraut verbringen wollte. Auch sollte mein neuer Garten Entspannung bieten und dem Auge wohl tun.

Solche Erfahrungen hatte ich vor vielen Jahren während meines 1-jährigen Arbeits-Aufenthaltes in Japan gemacht. Dort war ich bei Besuchen von Tempel-Anlagen mit Zen-Gärten in Kontakt gekommen, die mich durch ihre schlichte Schönheit und Ausstrahlung sehr berührten. Sie übten eine große Faszination auf mich aus. Kleine oder größere geharkte Kies-Flächen, darin vielleicht ein einzelner großer Stein oder eine Solitär-Kiefer - Entspannung für Seele, Gemüt und Augen, eine Oase zum Beispiel in einer tosenden Großstadt!

Diese Erinnerungen kamen zurück, als ich mir überlegen musste, wie ich meinen Mini-Garten bestmöglich gestalte. Während ich das Thema 'Kies' bereits verinnerlicht hatte, stellte ich fest, dass durch die Erdarbeiten auch verschiedene Ebenen entstanden. Also mußte ich auch Stufen bauen - eine weitere Herausforderung!

Alle diese autodidaktischen Aktionen fanden nach dem 'trial and error'-Prinzip statt. Frustrationen gab es reichlich, die Freude am Tun und Ausprobieren sowie die vielen schönen Rückmeldungen von Freunden und Nachbarn überwogen jedoch und bestätigen und bestärken mich auch weiterhin in meinem Tun und meinen Ideen.
Die Freunde nennen meinen Garten eine 'Wohlfühl-Oase', wie schön, und auch Frösche, Lurche, Igel und viele Vogelarten fühlen sich sehr wohl. Das Gleiche gilt für Maulwürfe, Nachbar-Katzen, Wühlmäuse und Ringelnattern...

Am dritten Wochenende im Juni 2012 war dann auch mein kleiner Garten im Rahmen der Aktion "Offener Garten" in Schlewswig-Holstein zum ersten Mal zu besichtigen. Trotz des etwas miss-gelaunten Wetters spazierten an beiden Tagen insgesamt ungefähr einhundert Interessierte durch meinen Garten. Es waren viele schöne Begegnungen dabei! Nur dank der Mithilfe einer Freundin ist solch' eine Aktion zu bewältigen! So diente sie auch als Plattform für meine Bewerbung für Meditation sowie des Verkaufes von Pflanzen, Foto-Karten, Kaffee und Kuchen und selbst hergestelletem Wildkräuter-Pesto und anderen Leckereien. Meine letzte Teilnahme an der Aktion fand im Juni 2019 statt. Vielleicht werde ich irgendwann auch wieder dabei sein, so dass zu erkennen ist, was auch beispielhaft in einem kleinen Garten für Möglichkeiten enthalten sein können. Am besten ist es natürlich, sich selbst ein Bild zu machen - so oder ähnlich - oder auch völlig anders können kleine oder größere Garten-Oasen gestaltet werden.

Wichtig ist für mich das Wohlgefühl, im Freien zu sein - und tätig oder ruhend - mich im Garten jedes Momentes an der Natur zu erfreuen und ihn zu genießen.

Und das wünsche ich Ihnen, Dir und Euch auch!

 

"Die Beschäftigung mit Erde und Pflanzen kann der Seele eine ähnliche Entlastung geben wie die Meditation"

Hermann Hesse